Hummus ist für mich seit Jahren ein Grundnahrungsmittel; lange, bevor der gesunde und leckere Dip der Levante-Küche zum Trendfood avancierte. Immer frei Schnauze zusammengeschmixt, haben sich doch im Laufe der Zeit einige Basics für mich entwickelt, die ich euch heute vorstelle. Mein ganz persönliches Hummus-Grundrezept, das ich beständig variiere:
Miriam hat mich vor einiger Zeit angekiekst, Hummus wieder regelmäßiger zu essen, beziehungsweise, ihn in größeren Mengen auf Vorrat zuzubereiten. Er hält sich im Kühlschrank tagelang, eine Woche ist kein Problem. Und ihr könnt Hummus auch einfrieren, tiefgekühlt lässt er sich problemlos ein, zwei Monate lagern und sanft im Kühlschrank wieder auftauen. In Miriams vegetarisch-veganer Studentinnenküche ist Hummus fester Bestandteil. Er ist gesund, einfach zuzubereiten und glänzt mit günstigen Kosten im studentischen Haushaltsbudget.
Daher ist die heutige Menge der Zutaten auch für eine Woche Hummus-Versorgung ausgelegt, wollt ihr weniger machen, seriously(?), dann rechnet euch die Mengen etwas runter. Hummus verzeiht kleine Abweichungen ohne Probleme, es gibt nur wenige Rezepte, die so unkompliziert und einfach sind und dabei einen solchen Batzen Genuss bieten. Außerdem mag jede ihren Hummus anders cremig, anders scharf, salzig undsoweiter. Tastet euch an eurer bevorzugtes Verhältnis von Kichererbsen und Tahin einfach heran.
Rezepte für Hummus gibt es wie Sand am Meer und selbstverständlich sind das alles Originalrezepte. Jeder kennt jemanden, der schon einmal in Israel war und dem dort das ultimative, originalste, beste Hummusrezept der Welt verraten wurde. Es gibt tradtionelle türkische Rezepte, in denen Joghurt mit in das Hummus gemixt wird. Ich mag Joghurt gerne ZUM Hummus, gebe ihn aber selten schon direkt mit hinein. Auch bei Hoffy’s Restaurant im jüdischen Viertel in Antwerpen gab es keinen Joghurt im Hummus und an deren köstlichem Rezept orientiere ich mich immer wieder. Noch nie hat mir Hummus irgendwo so gut geschmeckt, wie dort. Außer natürlich mein eigener – der deutlich cremiger ist, als der aus Hoffys berühmter koscherer Küche. Und die Nummer mit der Petersilie, nun, die habe ich auch mal von jemandem aufgeschnappt, der das originalste aller Originalrezepte von einem berühmten Koch aus Tel Aviv mitgebracht hat.
Mein persönliches Hummus-Grundrezept
- 3 Dosen Kicherbsen à 440 g e/265 g Abtropfgewicht in ein großes Sieb abschütten und unter fließendem Wasser abspülen, bis nichts mehr schäumt
- 1 Glas Tahini (Sesampaste, auch Tahin oder Tahina) 300 g (siehe mein Tip dazu weiter unten)
- 5 dicke, confierte Knoblauchzehen (oder drei rohe)
- 90 ml frisch gepresster Zitronensaft, was meistens 2,5 frische Zitronen sind – je nach deren Saftgehalt
- 1 gestrichener TL Salz
- 5 gehäufte Teelöffel gemahlender Kreuzkümmel (Kumin/Cumin)
- 1 leere “Dose” kaltes Leitungswasser
- 1 Bund glatte Blattpetersilie, am besten aus dem Freiland, dann hat sie dieses leicht pfeffrige, grasiggrüne Aroma

Olivenöl gebe ich lieber auf den Hummus, als hinein. Ich mixe mir manchmal zum Schluss sehr sanft noch ein wenig mit unter, wenn ich die Konsistenz des Hummus cremiger haben möchte. Es gibt viele Olivenöle, die unter dem entstehenden Sauerstoffeinschuss des Mixens bitterer werden, insofern ist gemixtes Olivenöl selten eine gute Idee.
Meine Tricks zu Tahini
Je länger die Paste steht (sie ist ungeöffnet ewig und drei Tage haltbar), desto mehr des Sesamöles setzt sich oben ab. Das macht das Ausschaben der Gläser etwas mühsam. Oben habt ihr den öligen Sabsch stehen, der euch gleich mal die Finger runterläuft. Und nach unten wird die Paste immer zäher und kommt nur mit großem Gekratze aus dem Glas. Also macht ihr folgendes:
- Ihr kauft im Geschäft die Paste, die am wenigsten abgesetzes Öl obenauf stehen hat
- Hat sich bereits Öl oben abgesetzt, lagert ihr die Gläser zuhause auf dem Kopf stehend. (Die Gläser, nicht ihr!) Im Laufe der nächsten Tage sackt die Paste wieder auf das Öl zurück. Wenn ihr große Vorräte habt, dreht ihr sie einmal im Monat rum
Alle Zutaten kommen in einen leistungsstarken Blender, ich verwende dazu meinen Vitamix*, der ist leider teuer, ich weiß. Auch im Thermomix wird der Hummus wunderbar cremig. Miriam mixt sich ihren Hummus mit einem Zauberstab*, das geht ebenfalls prima. Er wird dann nicht ganz so feincremig, dem Geschmack ist das wurschtsupp und kleine Stückchen darin stören überhaupt nicht.
Geröstete Kichererbsen mit Baharat als Extra-Knusperei obenauf oder nebenbei
Ihr braucht: Kichererbsen aus der Dose, ebenfalls gut abgespült und abgetropft. Mit Baharat bestreuen, gut durchmischen. Auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech im Backofen bei 150 °C Umluft circa 30 Minuten rösten. Eventuell auch länger, je nachdem, wie “nass” die Kichererbsen waren. Habe ich sie gerade erst abgeschüttet, klemme ich mir einen Holzlöffel in die Backofentür, damit die Feuchtigkeit schneller entweicht. Wer mag, beträufelt die Kichererbsen vorher mit etwas Olivenöl, nötig ist es nicht.
? Was ist Baharat?
Baharat ist eine arabische Gewürzmischung, die je nach Hersteller immer wieder anders zusammengesetzt ist. Ihre wesentlichen Bestandteile sind Pfeffer, Paprika, Koriander, Nelken, Kreuzkümmel, Kardamom, Muskatnuss und Zimt. Ich habe jetzt einige durchprobiert, mein Favorit ist diese*. Kauft auf keinen Fall eine der Mischungen, die bei türkischen Lebensmittelhändlern für kleines Geld angeboten werden. Die sind in meinen Augen alle Mist!